Sonntag, 14. Oktober 2007
Ode an die materiellen Dinge
Es wird immer wieder gerne betont: Geld alleine macht nicht glücklich. Und das ist auch richtig so. Bestimmte Dinge, wie Freundschaft und Liebe kann man sich selbstverständlich nicht kaufen. Und was all die Dinge angeht, die man sehr wohl kaufen kann, muss doch dahinter ein Mensch stehen, der dem Gekauften auch einen Wert geben kann. Man kann sich zum Beispiel ein Buch kaufen, hat dann aber doch keine Zeit, es auch wirklich zu lesen. Man stellt es ins Regal und der Wert dieses Buches ist fast gleich Null. Bis zu diesem Zeitpunkt hat man sich für ca. 15 Euro nur ein schlechtes Gewissen gekauft und die Hoffnung, es irgendwann vielleicht doch noch zu lesen.

Man kann sich aber auch ein Buch kaufen, auf das man schon monatelang gewartet hat, es ab sofort überall mithinnehmen und ein Heiligtum an Gedankengut nach dem anderen entdecken, es jedem vorrezitieren, knuddeln und liebhaben. Der Wert eines Buches kann geradezu unermesslich sein.

Tja und trotzdem heißt die anfangs zitierte Lebensweisheit nicht: Kein Geld zu haben, macht glücklich, sondern: Geld ALLEINE macht nicht glücklich.

Das heißt de facto, so traurig das ist, es muss schon erstmal Geld dasein, aber man braucht eben auch die Fähigkeit es glücklichmachend auszugeben. Zum Trost: das müssen nicht immer die teuersten Sachen sein.

Aber warum ich das alles schreibe? Mir ist es in der Tat in letzter Zeit gelungen, mir lauter glücklichmachende Dinge zu kaufen, das muss ich hier mal abfeiern, hehe:

- wahnsinnig geile Kopfhörer, die mir ein völlig neues Musikerlebnis bieten
- ein Ski-Jacke, die so schick aussieht, dass man sie auch als super-warmhaltende Winterjacke benutzen kann
- Stiefel, die trotz dem, dass sie absatzlos und total bequem sind, fantastisch aussehen und für den kommenden Winter einfach schön die Waden warmhalten und keine Nässe durchdringen lassen (man muss dabei anmerken, dass ich sie UNTER der Hose trage oder zu Röcken und Dreiviertelhosen)
- dann habe ich ein neues Handy, dass gute Fotos schießen und Musik abspielen kann und zu jeder Menge technischer Spielereien einlädt
- bei Ikea konnte ich mir eine Kuscheldecke, neue Bettwäsche, ein einheitlichen Stapel Kleiderbügel und Boxen zur optimalen Aufbewahrung von Unterwäsche und Socken zulegen
- zudem habe ich bei Ikea einen super bequemen Chefsessel mit Armlehnen und Rückenlehne zum Kopfablegen schon probegesessen und warte noch auf die neue Lieferung
- und mir noch zuguterletzt ein Poster von Gustav Klimts "Der Kuss" (so wunder-, wunderschön) bestellt und einen Geigenkasten bei Ebay ersteigert. Der ist rechteckig, sodass Noten reinpassen und wird meinen alten kaputten Kasten endlich mal ersetzen.


Und dann sind da noch so viele andere kleine Dinge, die ich mir im Zuge der perfekten Zimmereinrichtung zugelegt habe. Z.B. ziert nun Perlenborte, mit Tesastrips bombenfest befestigt, meine Fensterbank; eine handliche und laminierte Weltkarte sowie Deutschlandkarte hängen mit Klettverschluss (!) an meiner Schreibtischwand befestigt und können somit jederzeit zur besseren Ansicht abgenommen werden; und ein aus der Textilabteilung von Karstadt zurechtgeschnittenes schönes Stück Stoff deckt mein zurückgereistes Keyboard vor Staub schützend ab.

Tja, für all das brauchte ich natürlich Geld, aber hab' da ja auch fleißig für gearbeitet und es nun sinnvoll eingetaucht und es ist, glaube ich, noch nicht vorbei ... Ein neuer MP3-Player und vielleicht noch neue Skier stehen aus ...

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