Montag, 5. November 2007
Surrealitäten
Was passiert, wenn man mit seinem Hund, der seit einiger Zeit Hundeschuhe trägt, außnahmsweise einen Spaziergang ohne dieselben unternimmt?

Man sollte meinen, man würde in Ruhe gelassen, aber stattdessen findet eine erstaunliche Transformation statt ... Und zwar wandelt sich das bekannte "Ach Gottchen, was hat denn der Hund?" in "Oh, heute hat sie die Schuhe ja nicht an!". (!!!)

Noch besser: Neulich ging ich (Hund hatte Schuhe an) an einem Pärchen vorbei und die Frau setzte, empirisch gesehen ganz selbstverständlich, zum "Ach Gottchen"-Satz an. Was passiert? Der Typ an ihrer Seite nimmt mir die Erklärung ab!! Yuhu =)

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Mittwoch, 31. Oktober 2007
Lust kontra Pflicht
Ein sehr akuter Anlass bringt mich dazu wieder zu schreiben - nämlich der, dass ich im Moment nicht wirklich viel Zeit habe. Das mag paradox klingen, denn wieso schreibe ich hier bei Zeitmangel? Da mag anderes wichtiger sein.

Nun ist es aber so, dass ich mir entsprechend viele Gedanken machen muss, wie alle Dinge, die für mich eine gewisse Wichtigkeit haben, unter einen Hut zu bringen sind. Dabei ist mir etwas Wichtiges aufgefallen und das will ich dann doch trotz aller Zeitnot mal manifestieren.

Ständig liegt die Lust mit der Pflicht im Wettstreit. Klingt selbstverständlich, ist aber folgenreicher als man so denkt. Hätte ich mich ab gestern Abend z.B. komplett nach den von mir auf den Plan gesetzten Pflichten gerichtet, wäre der Tag heute vermutlich erfolgreicher gewesen.

Es fing eigentlich gut an. Bin gestern Abend noch zu einer Jazz-Session mitgegangen und habe mich verantwortungsvoll schon um 11 Uhr wieder verabschiedet, um ausreichend schlafen zu können. Musste nämlich heute schon um 6.45 Uhr aufstehen. Als ich aber gestern Abend dann daheim war, habe ich nicht direkt meinen Uni-Kram gepackt und mich ins Bett gelegt. Nein. Da war erstmal die Lust vorherschend, nochmal den PC anzumachen, E-mails zu checken, die ein oder andere Internetseite aufzusuchen, ein bisschen in den Unterlagen zu stöbern, um mit den Vorlesungen am nächsten Tag mehr anfangen zu können und zum Entspannen noch ein paar Seiten in einem Buch zu lesen. Bis mein Bett aufgewärmt war, hat es auch eine Weile gedauert (vorher kann man ja nicht einschlafen) und so war es mind. 1 Uhr, bis ich eingeschlafen war.

Morgens es dann gerade noch rechtzeitig in die Uni geschafft, aber sau müde natürlich. Dann daheim hätte ich mich sofort hinlegen sollen. Aber zu viel innere Unruhe, PC nochmal angemacht, Hund musste auch raus, dadurch nur ein sehr kurzer Nachmittagsschlaf gelungen. Weiter ging's zu Jazz-Dance. Hätte ich mich danach wahnsinnig beeilt (Hund, Essen, Duschen), hätte ich es vielleicht noch zur STUZ-Redaktionssitzung gepackt. Aber was habe ich davon, abhetzt und müde dort zu erscheinen? War da jetzt nicht vorangemeldet, denn man kann einfach so vorbeischauen, also nicht weiter schlimm. Die Sache also auf nächste Woche verschoben. Nun hätte ich mich gerne noch besser auf den morgigen langen Uni-Tag vorbereitet und ein paar Tanzschritte wiederholt, was ansatzweise geklappt hat, aber nicht vollständig.

Jetzt wird's wieder nix mit dem 8-Stunden-Schlaf, die Lust in den Blog zu schreiben, war größer. Aber man kann ja auch nicht komplett alle spontan auftretenden Lust-Impulse unterdrücken, da diese ja offensichtlich viel motivierender und erfolgsversprechender als Pflichten sind. Aber ohne die Disziplin zur Erfüllung von Pflichten kämen wir wohl auch nicht weit.

Ich will in die Uni, am liebsten 3x die Woche Sport treiben, im Orchester spielen, im Chor singen, für die STUZ und den Blog schreiben, im Kino arbeiten, viel Musik hören, meine Zeitung lesen, alles Alltägliche stressfrei bewältigen (wie Hund ausführen, Kochen etc.) und natürlich Freunde treffen und Dinge out of order unternehmen. Dat geht alles zusammen nischt. Da wäre so ein straffer Zeitplan notwendig, da müsste ich dann mit Scheuklappen durch die Welt laufen und jegliche Impulse für andere Dinge ausmerzen. Schlimm so was.

Da ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Pflichten und Freizeit notwendig, in der man dann wirklich spontan das macht, was man gerade will. Gar nicht so einfach. Könnte jetzt noch gut und gerne weiter darüber nachdenken, aber ich geh' dann wohl mal schlafen, vernünftigerweise ...

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Sonntag, 14. Oktober 2007
Ode an die materiellen Dinge
Es wird immer wieder gerne betont: Geld alleine macht nicht glücklich. Und das ist auch richtig so. Bestimmte Dinge, wie Freundschaft und Liebe kann man sich selbstverständlich nicht kaufen. Und was all die Dinge angeht, die man sehr wohl kaufen kann, muss doch dahinter ein Mensch stehen, der dem Gekauften auch einen Wert geben kann. Man kann sich zum Beispiel ein Buch kaufen, hat dann aber doch keine Zeit, es auch wirklich zu lesen. Man stellt es ins Regal und der Wert dieses Buches ist fast gleich Null. Bis zu diesem Zeitpunkt hat man sich für ca. 15 Euro nur ein schlechtes Gewissen gekauft und die Hoffnung, es irgendwann vielleicht doch noch zu lesen.

Man kann sich aber auch ein Buch kaufen, auf das man schon monatelang gewartet hat, es ab sofort überall mithinnehmen und ein Heiligtum an Gedankengut nach dem anderen entdecken, es jedem vorrezitieren, knuddeln und liebhaben. Der Wert eines Buches kann geradezu unermesslich sein.

Tja und trotzdem heißt die anfangs zitierte Lebensweisheit nicht: Kein Geld zu haben, macht glücklich, sondern: Geld ALLEINE macht nicht glücklich.

Das heißt de facto, so traurig das ist, es muss schon erstmal Geld dasein, aber man braucht eben auch die Fähigkeit es glücklichmachend auszugeben. Zum Trost: das müssen nicht immer die teuersten Sachen sein.

Aber warum ich das alles schreibe? Mir ist es in der Tat in letzter Zeit gelungen, mir lauter glücklichmachende Dinge zu kaufen, das muss ich hier mal abfeiern, hehe:

- wahnsinnig geile Kopfhörer, die mir ein völlig neues Musikerlebnis bieten
- ein Ski-Jacke, die so schick aussieht, dass man sie auch als super-warmhaltende Winterjacke benutzen kann
- Stiefel, die trotz dem, dass sie absatzlos und total bequem sind, fantastisch aussehen und für den kommenden Winter einfach schön die Waden warmhalten und keine Nässe durchdringen lassen (man muss dabei anmerken, dass ich sie UNTER der Hose trage oder zu Röcken und Dreiviertelhosen)
- dann habe ich ein neues Handy, dass gute Fotos schießen und Musik abspielen kann und zu jeder Menge technischer Spielereien einlädt
- bei Ikea konnte ich mir eine Kuscheldecke, neue Bettwäsche, ein einheitlichen Stapel Kleiderbügel und Boxen zur optimalen Aufbewahrung von Unterwäsche und Socken zulegen
- zudem habe ich bei Ikea einen super bequemen Chefsessel mit Armlehnen und Rückenlehne zum Kopfablegen schon probegesessen und warte noch auf die neue Lieferung
- und mir noch zuguterletzt ein Poster von Gustav Klimts "Der Kuss" (so wunder-, wunderschön) bestellt und einen Geigenkasten bei Ebay ersteigert. Der ist rechteckig, sodass Noten reinpassen und wird meinen alten kaputten Kasten endlich mal ersetzen.


Und dann sind da noch so viele andere kleine Dinge, die ich mir im Zuge der perfekten Zimmereinrichtung zugelegt habe. Z.B. ziert nun Perlenborte, mit Tesastrips bombenfest befestigt, meine Fensterbank; eine handliche und laminierte Weltkarte sowie Deutschlandkarte hängen mit Klettverschluss (!) an meiner Schreibtischwand befestigt und können somit jederzeit zur besseren Ansicht abgenommen werden; und ein aus der Textilabteilung von Karstadt zurechtgeschnittenes schönes Stück Stoff deckt mein zurückgereistes Keyboard vor Staub schützend ab.

Tja, für all das brauchte ich natürlich Geld, aber hab' da ja auch fleißig für gearbeitet und es nun sinnvoll eingetaucht und es ist, glaube ich, noch nicht vorbei ... Ein neuer MP3-Player und vielleicht noch neue Skier stehen aus ...

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