Dienstag, 12. Juni 2007
Für eine schönere Welt ...
balloona, 02:21h
Ich habe mir darüber Gedanken gemacht, was wir genau als schön empfinden und wie einfach das "Schönsein" eigentlich sein könnte. Das lässt sich meines Erachtens wunderbar mit der Musik veranschaulichen.
Stellt euch eine beliebige, gespannte Saite vor, die einen Ton erklingen lässt, wenn man sie anschlägt. Teilt man diese Saite genau in der Hälfte, indem man sie mit dem Finger in der Mitte hinunterdrückt, erklingt bei erneutem Anschlagen die Oktave des Ursprungstons. Den Teil der Saite, den man da anschlägt, befindet sich dann in einem Verhältnis von 1:2 zur ursprünglichen Saitenlänge. Ein Verhältnis von 2:3 (entspricht also zwei Dritteln der Saite) erzeugt weiterhin eine Quinte, ein Verhältnis von 3:4 eine Quarte und so weiter. Das hat übrigens alles Pythagoras mal herausgefunden. Ihr seht schon noch worauf das hinausläuft.
Nach einer allgemein anerkannten Theorie ist der Zusammenklang zweier Töne umso wohlklingender, je kleiner das Zahlenverhältnis ist, das den Abstand zum Ursprungston umschreibt. Wenn man also unsere Saite vom Anfang gleichzeitig mit einer gleichartig gepannten Saite, die aber im Verhältnis 2:3 geteilt ist, anspielt, klingt dies sehr harmonisch. Noch harmonischer aber, wenn sie im Verhältnis der Oktave, nämlich 1:2, geteilt ist. Der Fachbegriff für wohlklingend ist dabei "konsonant" (lat. = zusammenklingen), das Gegenteil davon nennt sich "dissonant" (lat. = auseinanderklingen). Eine Sekunde ist z.B. äußerst dissonant - das sind zwei Tasten nebeneinander auf dem Klavier (hat bestimmt jeder schon mal erlebt, wie das klingt).
Unser Hörempfinden lässt sich dadurch erklären, dass bei einem kleinen Zahlenverhältnis der Verschmelzungsgrad der zwei gespielten Töne besonders hoch ist. Jeder Ton besteht nämlich aus mehreren Frequenzen und diese Frequenzen stimmen also bei zwei Tönen im Oktavabstand in einem hohen Grad überein.
Wenn wir jetzt mal konsonant mit schön und dissonant mit hässlich gleichsetzten, dann kommen wir dem eigentlichen Thema gewaltig näher! Meine These lautet: Schön ist, wer in seinem momentanen Ist-Zustand mit seinem Willen "zusammenklingt", also konsoniert! Je höher der Verschmelzungsgrad dabei ist, desto schöner sind wir. Denn Zusammenklang erzeugt Entspannung und Entspannung macht uns schön! Ich glaube, das kann jeder aus seiner eigenen Erfahrung heraus bestätigen.
Schönheit wäre demnach also eine Konsonanz zwischen Wille und Ist-Zustand. Nun ist die Frage, wie wir diese Konsonanz erreichen. Am einfachsten macht man es sich natürlich, wenn man seinen Willen dem Ist-Zustand anpasst - so nach dem Motto: Ich bin zwar dick, aber ich will auch gar nicht abnehmen. Ich glaube, das ist eine sehr beliebte Taktik, denn dann muss man sich nicht anstrengen. Aber ich glaube, man kommt so nicht wirklich zu seinem Seelenfrieden - man macht sich nur etwas vor (was zugegeben vielleicht auch schon ein bisschen hilft). Der Wille scheint mir durch verschiedene, auch äußere, Einflüsse hartnäckig geformt und einfach da zu sein. Er macht unsere Persönlichkeit aus und sollte von daher nicht verleumdet werden. Ich glaube, die vielzitierte "Selbstverwirklichung" erreicht man eben durch die Anpassung des Ist-Zustandes an den Willen und nicht anders herum.
So ist das Auflösen von Dissonanzen (also ein Ungleichgewicht zwischen Ist-Zustand und Wille) in Konsonanzen wie ein Motor unseres Lebens. Und der Erfolg darüber entscheidet über unsere Schönheit. Genauso ist das auch in Musikstücken. Auch hier bemüht sich der Komponist in der Regel, Dissonanzen in Konsonanzen aufzulösen. Man bedenke: Ohne diese vorausgehende Dissonanzen sind Konsonanzen nur halb so schön! Das Stück wäre geradezu langweilig, wäre es ohne Dissonanzen.
Was aber tun, wenn das Auflösen der Dissonanz einfach kaum möglich errscheint oder einen sehr langen Zeitraum beansprucht? Ich denke, man kann trotzdem schön und glücklich durchs Leben gehen, indem man sich nämlich einfach (und es erscheint mir wirklich so einfach) "in Konsonanz zur Dissonanz befindet". Damit meine ich, dass man einen momentanen Misstand auch ausleben und akzeptieren kann - dass man sich quasi zu ihm im Abstand einer Oktave oder von mir aus auch Quinte befindet. Denn ist euch mal aufgefallen, wie schön man aussehen kann, wenn man z.B. weint oder sich streitet?
Mein Rat an die Menschheit lautet also wie folgt: Manipuliert nicht euren Willen, sondern strebt nach einer Änderung des Ist-Zustandes. Und solange ihr euch noch in einer Dissonanz befindet, konsoniert mit diesem Zustand (was schön macht) und täuscht euch nicht vor, es gäbe keine Dissonanz, denn dann verändert sich gar nichts und das macht hässlich.
Stellt euch eine beliebige, gespannte Saite vor, die einen Ton erklingen lässt, wenn man sie anschlägt. Teilt man diese Saite genau in der Hälfte, indem man sie mit dem Finger in der Mitte hinunterdrückt, erklingt bei erneutem Anschlagen die Oktave des Ursprungstons. Den Teil der Saite, den man da anschlägt, befindet sich dann in einem Verhältnis von 1:2 zur ursprünglichen Saitenlänge. Ein Verhältnis von 2:3 (entspricht also zwei Dritteln der Saite) erzeugt weiterhin eine Quinte, ein Verhältnis von 3:4 eine Quarte und so weiter. Das hat übrigens alles Pythagoras mal herausgefunden. Ihr seht schon noch worauf das hinausläuft.
Nach einer allgemein anerkannten Theorie ist der Zusammenklang zweier Töne umso wohlklingender, je kleiner das Zahlenverhältnis ist, das den Abstand zum Ursprungston umschreibt. Wenn man also unsere Saite vom Anfang gleichzeitig mit einer gleichartig gepannten Saite, die aber im Verhältnis 2:3 geteilt ist, anspielt, klingt dies sehr harmonisch. Noch harmonischer aber, wenn sie im Verhältnis der Oktave, nämlich 1:2, geteilt ist. Der Fachbegriff für wohlklingend ist dabei "konsonant" (lat. = zusammenklingen), das Gegenteil davon nennt sich "dissonant" (lat. = auseinanderklingen). Eine Sekunde ist z.B. äußerst dissonant - das sind zwei Tasten nebeneinander auf dem Klavier (hat bestimmt jeder schon mal erlebt, wie das klingt).
Unser Hörempfinden lässt sich dadurch erklären, dass bei einem kleinen Zahlenverhältnis der Verschmelzungsgrad der zwei gespielten Töne besonders hoch ist. Jeder Ton besteht nämlich aus mehreren Frequenzen und diese Frequenzen stimmen also bei zwei Tönen im Oktavabstand in einem hohen Grad überein.
Wenn wir jetzt mal konsonant mit schön und dissonant mit hässlich gleichsetzten, dann kommen wir dem eigentlichen Thema gewaltig näher! Meine These lautet: Schön ist, wer in seinem momentanen Ist-Zustand mit seinem Willen "zusammenklingt", also konsoniert! Je höher der Verschmelzungsgrad dabei ist, desto schöner sind wir. Denn Zusammenklang erzeugt Entspannung und Entspannung macht uns schön! Ich glaube, das kann jeder aus seiner eigenen Erfahrung heraus bestätigen.
Schönheit wäre demnach also eine Konsonanz zwischen Wille und Ist-Zustand. Nun ist die Frage, wie wir diese Konsonanz erreichen. Am einfachsten macht man es sich natürlich, wenn man seinen Willen dem Ist-Zustand anpasst - so nach dem Motto: Ich bin zwar dick, aber ich will auch gar nicht abnehmen. Ich glaube, das ist eine sehr beliebte Taktik, denn dann muss man sich nicht anstrengen. Aber ich glaube, man kommt so nicht wirklich zu seinem Seelenfrieden - man macht sich nur etwas vor (was zugegeben vielleicht auch schon ein bisschen hilft). Der Wille scheint mir durch verschiedene, auch äußere, Einflüsse hartnäckig geformt und einfach da zu sein. Er macht unsere Persönlichkeit aus und sollte von daher nicht verleumdet werden. Ich glaube, die vielzitierte "Selbstverwirklichung" erreicht man eben durch die Anpassung des Ist-Zustandes an den Willen und nicht anders herum.
So ist das Auflösen von Dissonanzen (also ein Ungleichgewicht zwischen Ist-Zustand und Wille) in Konsonanzen wie ein Motor unseres Lebens. Und der Erfolg darüber entscheidet über unsere Schönheit. Genauso ist das auch in Musikstücken. Auch hier bemüht sich der Komponist in der Regel, Dissonanzen in Konsonanzen aufzulösen. Man bedenke: Ohne diese vorausgehende Dissonanzen sind Konsonanzen nur halb so schön! Das Stück wäre geradezu langweilig, wäre es ohne Dissonanzen.
Was aber tun, wenn das Auflösen der Dissonanz einfach kaum möglich errscheint oder einen sehr langen Zeitraum beansprucht? Ich denke, man kann trotzdem schön und glücklich durchs Leben gehen, indem man sich nämlich einfach (und es erscheint mir wirklich so einfach) "in Konsonanz zur Dissonanz befindet". Damit meine ich, dass man einen momentanen Misstand auch ausleben und akzeptieren kann - dass man sich quasi zu ihm im Abstand einer Oktave oder von mir aus auch Quinte befindet. Denn ist euch mal aufgefallen, wie schön man aussehen kann, wenn man z.B. weint oder sich streitet?
Mein Rat an die Menschheit lautet also wie folgt: Manipuliert nicht euren Willen, sondern strebt nach einer Änderung des Ist-Zustandes. Und solange ihr euch noch in einer Dissonanz befindet, konsoniert mit diesem Zustand (was schön macht) und täuscht euch nicht vor, es gäbe keine Dissonanz, denn dann verändert sich gar nichts und das macht hässlich.
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kgrupp,
Mittwoch, 13. Juni 2007, 16:43
ich bin auch für die Auflösung von Dissonanzen
Wenn ich akzeptiere wie ich bin, dann kann ich meine guten Seiten Leben. Wenn ich die Dissonanz bekämpfe bin ich dauernd verkrampft am kämpfen ohne daß ich etwas ändern kann. Das gilt für Beziehungen wie für die einfachen Dinge des Lebens.
Ein ganz einfaches Beispiel. Wenn ich mein Hemd modisch heraushängen lassen, sieht man meinen Bauch nicht. Ich sehe dann sogar gut aus. Wenn ich mich dann wohl fühle esse ich weniger aus Frust über meinen Bauch und nehme ab....Oder?
Na ja, es gibt passendere Beispiele, siehe Baloona.
Ein ganz einfaches Beispiel. Wenn ich mein Hemd modisch heraushängen lassen, sieht man meinen Bauch nicht. Ich sehe dann sogar gut aus. Wenn ich mich dann wohl fühle esse ich weniger aus Frust über meinen Bauch und nehme ab....Oder?
Na ja, es gibt passendere Beispiele, siehe Baloona.
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