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Samstag, 30. Juni 2007
Schalalalaa
balloona, 04:19h
Lang, lang ist's her - genauer gesagt 17 Tage - seitdem ich das letzte Mal geschrieben habe. Das tut mir fast ein bisschen in der Seele weh, da sich das für einen Tagebuchmäßigen-Blog einfach nicht gehört. Aber es war halt einfach viel los in den letzten Tagen. Ich konnte quasi kaum verschnaufen vor lauter Aktivismus.
Das kam dadurch zustande, dass ich letztes Wochenende auf dem Southside-Festival war, was eine gewisse Vorbereitung erfordert hat und dass ich im Moment stark damit beschäftigt bin, meinen Uni-Wechsel nach Mainz - inklusive Umzug und vorheriger Zwischenprüfung in Frankfurt - in die Wege zu leiten. Beides wäre ein eigenes Thema ... Da weiß ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll ... Ich hab' da so die "Vision", umfangreicher das Pro und Contra von Festivals generell zu analysieren, anderseits möchte ich erzählen, wie's überhaupt war. Und aus dem Uni-Wechsel kann man vielleicht auch noch etwas Spannendes herausholen - auch wenn es hier mehr so um organisatorische und bürokratische Detailkrämerei geht ...
Ich beginne jetzt einfach mal mit einer kurzen Zusammenfassung des Southside-Festivals, der Rest folgt später. Das heißt genauer gesagt wohl erst nächste Woche. Muss dieses Wochenende eine 5-8-seitige Analyse von Smetanas sinfonischer Dichtung "Aus Böhmens Hain und Flur" schreiben ... ist dann vielleicht auch noch mal einen Bericht wert, mal schauen.
Also, das Festival war gut - wenn auch turbulent. Der Donnerstag, an dem immer generell noch aufgebaut wird und auch schon viele Leute anreisen, obwohl das Programm erst Freitag beginnt, wurde von einem Unwetter heimgesucht. Dieses verursachte den Zusammenbruch der Zelt-Bühne, der kleinsten der drei Bühnen, die damit auch nicht mehr aufgebaut werden konnte. Sämtliche Bands, die für diese Bühne geplant waren, vielen damit weg. Viele unwichtige, aber leider auch Deichkind und Dendemann. Blöd und ärgerlich. Aber viel schlimmer noch: bei dem Unwetter starb ein Sanitäter wegen einer herumfliegenden Eisenstange!! Ein weiterer Sanitäter starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Das Festival begann also unter richtig "guten" Vorzeichen.
Freitag war dann tendenziell regnerisch und abends gab es eine weitere Unwetter-Warnung. Es passierte aber glücklicherweise nichts außer ein bisschen Niederschlag. Ärgerlicher war, dass der Sound auf der Hauptbühne aus irgenwelchen Gründen einfach zu leise war. Man hörte die Musik schon einigermaßen gut, aber erschien zu "weit weg", um sich mitten in einem Konzert zu fühlen. Man konnte sich unterhalten ohne schreien zu müssen ... Wat soll das denn? Im Grunde hat das von den Bands her aber nur richtig bei Incubus gestört, sonst war Freitag kein richtiges Highlight auf der Hauptbühne. Da man aber bei Incubus auch ganz furchtbar vom Massenandrang gequetscht wurde - wollte man halbwegs in der Mitte stehen - wäre der Spaßfaktor dieses Konzertes mit guten Sound wohl auch nicht so hoch gewesen.
Der Samstag wurde dann aber toll!! Nach starkem Wind am Vormittag und einer sehr kalten Nacht im Zelt, kam endlich die Sonne raus und es wurde richtig warm bis heiß. Der Sound war wieder in Ordnung gebracht worden, sodass die Konzerte ein reiner Genuss waren. Es spielten auch einfach die richtigen Bands: Porcupine Tree, Isis, Jet, Placebo, Pearl Jam, Queens of the Stone Age. Außerdem begünstigen diverse Aktionen auf dem Zeltplatz aus unserer etwa 20-köpfigen Gruppe die allgemeine Stimmung. Wir sperrten beispielsweise den Weg, an dem wir zelteten, mit unseren Campingstühlen und zwangen damit die Leute unter einer Stange hindurch Limbo zu tanzen, um vorbei zu kommen. Es gibt tolle Fotos davon.
Der Sonntag bot dann noch Bands wie Bloc Party, Die Fantastischen Vier (Highlight!) und Beastie Boys. Aber man fühlt sich am letzten Tag von so einem Festival schon ziemlich geschlaucht. Aber angenehm geschlaucht!
Da ich mit Leuten aus München auf das Festival gegangen bin, musste ich übrigens per Mitfahrgelegenheit zum Festival kommen. Das hat reibungslos geklappt und ich musste nur sagenhafte 30 EUR hin und zurück bezahlen. Zum Vergleich: mit dem Zug (und zwar nur mit Regionalverkehr) hätte ich 80 EUR zahlen müssen. Allerdings fand ich die Mitfahrgelegenheit erst sehr knapp am Mittwoch vor dem Festival (Donnerstag bin ich losgefahren ...). Tja, hatte die ganze Zeit bei Mitfahrzentrale.de gekuckt, aber MitfahrGELEGENHEIT.de ist halt einfach besser, hat wesentlich mehr Angebote. Das wusste ich nicht.
Lieblingsgesang des Wochenendes war übrigens: "Barfuß aufs Dixieklo schalalalaa" =) ... Das haben wir nicht getan, aber es wurde gesichtet und legendär ...
Dann mal bis bald!
Das kam dadurch zustande, dass ich letztes Wochenende auf dem Southside-Festival war, was eine gewisse Vorbereitung erfordert hat und dass ich im Moment stark damit beschäftigt bin, meinen Uni-Wechsel nach Mainz - inklusive Umzug und vorheriger Zwischenprüfung in Frankfurt - in die Wege zu leiten. Beides wäre ein eigenes Thema ... Da weiß ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll ... Ich hab' da so die "Vision", umfangreicher das Pro und Contra von Festivals generell zu analysieren, anderseits möchte ich erzählen, wie's überhaupt war. Und aus dem Uni-Wechsel kann man vielleicht auch noch etwas Spannendes herausholen - auch wenn es hier mehr so um organisatorische und bürokratische Detailkrämerei geht ...
Ich beginne jetzt einfach mal mit einer kurzen Zusammenfassung des Southside-Festivals, der Rest folgt später. Das heißt genauer gesagt wohl erst nächste Woche. Muss dieses Wochenende eine 5-8-seitige Analyse von Smetanas sinfonischer Dichtung "Aus Böhmens Hain und Flur" schreiben ... ist dann vielleicht auch noch mal einen Bericht wert, mal schauen.
Also, das Festival war gut - wenn auch turbulent. Der Donnerstag, an dem immer generell noch aufgebaut wird und auch schon viele Leute anreisen, obwohl das Programm erst Freitag beginnt, wurde von einem Unwetter heimgesucht. Dieses verursachte den Zusammenbruch der Zelt-Bühne, der kleinsten der drei Bühnen, die damit auch nicht mehr aufgebaut werden konnte. Sämtliche Bands, die für diese Bühne geplant waren, vielen damit weg. Viele unwichtige, aber leider auch Deichkind und Dendemann. Blöd und ärgerlich. Aber viel schlimmer noch: bei dem Unwetter starb ein Sanitäter wegen einer herumfliegenden Eisenstange!! Ein weiterer Sanitäter starb auf dem Weg ins Krankenhaus. Das Festival begann also unter richtig "guten" Vorzeichen.
Freitag war dann tendenziell regnerisch und abends gab es eine weitere Unwetter-Warnung. Es passierte aber glücklicherweise nichts außer ein bisschen Niederschlag. Ärgerlicher war, dass der Sound auf der Hauptbühne aus irgenwelchen Gründen einfach zu leise war. Man hörte die Musik schon einigermaßen gut, aber erschien zu "weit weg", um sich mitten in einem Konzert zu fühlen. Man konnte sich unterhalten ohne schreien zu müssen ... Wat soll das denn? Im Grunde hat das von den Bands her aber nur richtig bei Incubus gestört, sonst war Freitag kein richtiges Highlight auf der Hauptbühne. Da man aber bei Incubus auch ganz furchtbar vom Massenandrang gequetscht wurde - wollte man halbwegs in der Mitte stehen - wäre der Spaßfaktor dieses Konzertes mit guten Sound wohl auch nicht so hoch gewesen.
Der Samstag wurde dann aber toll!! Nach starkem Wind am Vormittag und einer sehr kalten Nacht im Zelt, kam endlich die Sonne raus und es wurde richtig warm bis heiß. Der Sound war wieder in Ordnung gebracht worden, sodass die Konzerte ein reiner Genuss waren. Es spielten auch einfach die richtigen Bands: Porcupine Tree, Isis, Jet, Placebo, Pearl Jam, Queens of the Stone Age. Außerdem begünstigen diverse Aktionen auf dem Zeltplatz aus unserer etwa 20-köpfigen Gruppe die allgemeine Stimmung. Wir sperrten beispielsweise den Weg, an dem wir zelteten, mit unseren Campingstühlen und zwangen damit die Leute unter einer Stange hindurch Limbo zu tanzen, um vorbei zu kommen. Es gibt tolle Fotos davon.
Der Sonntag bot dann noch Bands wie Bloc Party, Die Fantastischen Vier (Highlight!) und Beastie Boys. Aber man fühlt sich am letzten Tag von so einem Festival schon ziemlich geschlaucht. Aber angenehm geschlaucht!
Da ich mit Leuten aus München auf das Festival gegangen bin, musste ich übrigens per Mitfahrgelegenheit zum Festival kommen. Das hat reibungslos geklappt und ich musste nur sagenhafte 30 EUR hin und zurück bezahlen. Zum Vergleich: mit dem Zug (und zwar nur mit Regionalverkehr) hätte ich 80 EUR zahlen müssen. Allerdings fand ich die Mitfahrgelegenheit erst sehr knapp am Mittwoch vor dem Festival (Donnerstag bin ich losgefahren ...). Tja, hatte die ganze Zeit bei Mitfahrzentrale.de gekuckt, aber MitfahrGELEGENHEIT.de ist halt einfach besser, hat wesentlich mehr Angebote. Das wusste ich nicht.
Lieblingsgesang des Wochenendes war übrigens: "Barfuß aufs Dixieklo schalalalaa" =) ... Das haben wir nicht getan, aber es wurde gesichtet und legendär ...
Dann mal bis bald!
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Donnerstag, 14. Juni 2007
Das liebe Haltbarkeitsdatum
balloona, 00:26h
Als ich heute zum Trunk meines frisch gekauften Apfelsaftes ansetzte, bitzelte dieser so merkwürdig auf meiner Zunge ... Puääh!! Seit mehr als zwei Wochen abgelaufen!! Erfahrungsgemäß ist Apfelsaft sehr lange haltbar, z.B. wesentlich länger als Eier oder Milch, sodass ich da nie aufs Datum geachtet habe. Man sollte es aber tun. So ist es.
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Dienstag, 12. Juni 2007
Für eine schönere Welt ...
balloona, 02:21h
Ich habe mir darüber Gedanken gemacht, was wir genau als schön empfinden und wie einfach das "Schönsein" eigentlich sein könnte. Das lässt sich meines Erachtens wunderbar mit der Musik veranschaulichen.
Stellt euch eine beliebige, gespannte Saite vor, die einen Ton erklingen lässt, wenn man sie anschlägt. Teilt man diese Saite genau in der Hälfte, indem man sie mit dem Finger in der Mitte hinunterdrückt, erklingt bei erneutem Anschlagen die Oktave des Ursprungstons. Den Teil der Saite, den man da anschlägt, befindet sich dann in einem Verhältnis von 1:2 zur ursprünglichen Saitenlänge. Ein Verhältnis von 2:3 (entspricht also zwei Dritteln der Saite) erzeugt weiterhin eine Quinte, ein Verhältnis von 3:4 eine Quarte und so weiter. Das hat übrigens alles Pythagoras mal herausgefunden. Ihr seht schon noch worauf das hinausläuft.
Nach einer allgemein anerkannten Theorie ist der Zusammenklang zweier Töne umso wohlklingender, je kleiner das Zahlenverhältnis ist, das den Abstand zum Ursprungston umschreibt. Wenn man also unsere Saite vom Anfang gleichzeitig mit einer gleichartig gepannten Saite, die aber im Verhältnis 2:3 geteilt ist, anspielt, klingt dies sehr harmonisch. Noch harmonischer aber, wenn sie im Verhältnis der Oktave, nämlich 1:2, geteilt ist. Der Fachbegriff für wohlklingend ist dabei "konsonant" (lat. = zusammenklingen), das Gegenteil davon nennt sich "dissonant" (lat. = auseinanderklingen). Eine Sekunde ist z.B. äußerst dissonant - das sind zwei Tasten nebeneinander auf dem Klavier (hat bestimmt jeder schon mal erlebt, wie das klingt).
Unser Hörempfinden lässt sich dadurch erklären, dass bei einem kleinen Zahlenverhältnis der Verschmelzungsgrad der zwei gespielten Töne besonders hoch ist. Jeder Ton besteht nämlich aus mehreren Frequenzen und diese Frequenzen stimmen also bei zwei Tönen im Oktavabstand in einem hohen Grad überein.
Wenn wir jetzt mal konsonant mit schön und dissonant mit hässlich gleichsetzten, dann kommen wir dem eigentlichen Thema gewaltig näher! Meine These lautet: Schön ist, wer in seinem momentanen Ist-Zustand mit seinem Willen "zusammenklingt", also konsoniert! Je höher der Verschmelzungsgrad dabei ist, desto schöner sind wir. Denn Zusammenklang erzeugt Entspannung und Entspannung macht uns schön! Ich glaube, das kann jeder aus seiner eigenen Erfahrung heraus bestätigen.
Schönheit wäre demnach also eine Konsonanz zwischen Wille und Ist-Zustand. Nun ist die Frage, wie wir diese Konsonanz erreichen. Am einfachsten macht man es sich natürlich, wenn man seinen Willen dem Ist-Zustand anpasst - so nach dem Motto: Ich bin zwar dick, aber ich will auch gar nicht abnehmen. Ich glaube, das ist eine sehr beliebte Taktik, denn dann muss man sich nicht anstrengen. Aber ich glaube, man kommt so nicht wirklich zu seinem Seelenfrieden - man macht sich nur etwas vor (was zugegeben vielleicht auch schon ein bisschen hilft). Der Wille scheint mir durch verschiedene, auch äußere, Einflüsse hartnäckig geformt und einfach da zu sein. Er macht unsere Persönlichkeit aus und sollte von daher nicht verleumdet werden. Ich glaube, die vielzitierte "Selbstverwirklichung" erreicht man eben durch die Anpassung des Ist-Zustandes an den Willen und nicht anders herum.
So ist das Auflösen von Dissonanzen (also ein Ungleichgewicht zwischen Ist-Zustand und Wille) in Konsonanzen wie ein Motor unseres Lebens. Und der Erfolg darüber entscheidet über unsere Schönheit. Genauso ist das auch in Musikstücken. Auch hier bemüht sich der Komponist in der Regel, Dissonanzen in Konsonanzen aufzulösen. Man bedenke: Ohne diese vorausgehende Dissonanzen sind Konsonanzen nur halb so schön! Das Stück wäre geradezu langweilig, wäre es ohne Dissonanzen.
Was aber tun, wenn das Auflösen der Dissonanz einfach kaum möglich errscheint oder einen sehr langen Zeitraum beansprucht? Ich denke, man kann trotzdem schön und glücklich durchs Leben gehen, indem man sich nämlich einfach (und es erscheint mir wirklich so einfach) "in Konsonanz zur Dissonanz befindet". Damit meine ich, dass man einen momentanen Misstand auch ausleben und akzeptieren kann - dass man sich quasi zu ihm im Abstand einer Oktave oder von mir aus auch Quinte befindet. Denn ist euch mal aufgefallen, wie schön man aussehen kann, wenn man z.B. weint oder sich streitet?
Mein Rat an die Menschheit lautet also wie folgt: Manipuliert nicht euren Willen, sondern strebt nach einer Änderung des Ist-Zustandes. Und solange ihr euch noch in einer Dissonanz befindet, konsoniert mit diesem Zustand (was schön macht) und täuscht euch nicht vor, es gäbe keine Dissonanz, denn dann verändert sich gar nichts und das macht hässlich.
Stellt euch eine beliebige, gespannte Saite vor, die einen Ton erklingen lässt, wenn man sie anschlägt. Teilt man diese Saite genau in der Hälfte, indem man sie mit dem Finger in der Mitte hinunterdrückt, erklingt bei erneutem Anschlagen die Oktave des Ursprungstons. Den Teil der Saite, den man da anschlägt, befindet sich dann in einem Verhältnis von 1:2 zur ursprünglichen Saitenlänge. Ein Verhältnis von 2:3 (entspricht also zwei Dritteln der Saite) erzeugt weiterhin eine Quinte, ein Verhältnis von 3:4 eine Quarte und so weiter. Das hat übrigens alles Pythagoras mal herausgefunden. Ihr seht schon noch worauf das hinausläuft.
Nach einer allgemein anerkannten Theorie ist der Zusammenklang zweier Töne umso wohlklingender, je kleiner das Zahlenverhältnis ist, das den Abstand zum Ursprungston umschreibt. Wenn man also unsere Saite vom Anfang gleichzeitig mit einer gleichartig gepannten Saite, die aber im Verhältnis 2:3 geteilt ist, anspielt, klingt dies sehr harmonisch. Noch harmonischer aber, wenn sie im Verhältnis der Oktave, nämlich 1:2, geteilt ist. Der Fachbegriff für wohlklingend ist dabei "konsonant" (lat. = zusammenklingen), das Gegenteil davon nennt sich "dissonant" (lat. = auseinanderklingen). Eine Sekunde ist z.B. äußerst dissonant - das sind zwei Tasten nebeneinander auf dem Klavier (hat bestimmt jeder schon mal erlebt, wie das klingt).
Unser Hörempfinden lässt sich dadurch erklären, dass bei einem kleinen Zahlenverhältnis der Verschmelzungsgrad der zwei gespielten Töne besonders hoch ist. Jeder Ton besteht nämlich aus mehreren Frequenzen und diese Frequenzen stimmen also bei zwei Tönen im Oktavabstand in einem hohen Grad überein.
Wenn wir jetzt mal konsonant mit schön und dissonant mit hässlich gleichsetzten, dann kommen wir dem eigentlichen Thema gewaltig näher! Meine These lautet: Schön ist, wer in seinem momentanen Ist-Zustand mit seinem Willen "zusammenklingt", also konsoniert! Je höher der Verschmelzungsgrad dabei ist, desto schöner sind wir. Denn Zusammenklang erzeugt Entspannung und Entspannung macht uns schön! Ich glaube, das kann jeder aus seiner eigenen Erfahrung heraus bestätigen.
Schönheit wäre demnach also eine Konsonanz zwischen Wille und Ist-Zustand. Nun ist die Frage, wie wir diese Konsonanz erreichen. Am einfachsten macht man es sich natürlich, wenn man seinen Willen dem Ist-Zustand anpasst - so nach dem Motto: Ich bin zwar dick, aber ich will auch gar nicht abnehmen. Ich glaube, das ist eine sehr beliebte Taktik, denn dann muss man sich nicht anstrengen. Aber ich glaube, man kommt so nicht wirklich zu seinem Seelenfrieden - man macht sich nur etwas vor (was zugegeben vielleicht auch schon ein bisschen hilft). Der Wille scheint mir durch verschiedene, auch äußere, Einflüsse hartnäckig geformt und einfach da zu sein. Er macht unsere Persönlichkeit aus und sollte von daher nicht verleumdet werden. Ich glaube, die vielzitierte "Selbstverwirklichung" erreicht man eben durch die Anpassung des Ist-Zustandes an den Willen und nicht anders herum.
So ist das Auflösen von Dissonanzen (also ein Ungleichgewicht zwischen Ist-Zustand und Wille) in Konsonanzen wie ein Motor unseres Lebens. Und der Erfolg darüber entscheidet über unsere Schönheit. Genauso ist das auch in Musikstücken. Auch hier bemüht sich der Komponist in der Regel, Dissonanzen in Konsonanzen aufzulösen. Man bedenke: Ohne diese vorausgehende Dissonanzen sind Konsonanzen nur halb so schön! Das Stück wäre geradezu langweilig, wäre es ohne Dissonanzen.
Was aber tun, wenn das Auflösen der Dissonanz einfach kaum möglich errscheint oder einen sehr langen Zeitraum beansprucht? Ich denke, man kann trotzdem schön und glücklich durchs Leben gehen, indem man sich nämlich einfach (und es erscheint mir wirklich so einfach) "in Konsonanz zur Dissonanz befindet". Damit meine ich, dass man einen momentanen Misstand auch ausleben und akzeptieren kann - dass man sich quasi zu ihm im Abstand einer Oktave oder von mir aus auch Quinte befindet. Denn ist euch mal aufgefallen, wie schön man aussehen kann, wenn man z.B. weint oder sich streitet?
Mein Rat an die Menschheit lautet also wie folgt: Manipuliert nicht euren Willen, sondern strebt nach einer Änderung des Ist-Zustandes. Und solange ihr euch noch in einer Dissonanz befindet, konsoniert mit diesem Zustand (was schön macht) und täuscht euch nicht vor, es gäbe keine Dissonanz, denn dann verändert sich gar nichts und das macht hässlich.
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