Dienstag, 7. August 2007
Festival vs. Konzert
Hatte ja mal angekündigt, die Vor- und Nachteile eines Festivals im Gegensatz zu einem einzelnen Konzert näher analysieren zu wollen und genau dies werde ich jetzt tun ...

PRO-Festival

- Die Stimmung während eines Festivals ist einzigartig: eine riesige Menschenmasse vereinigt sich, um zu feiern und ihre Lieblingsmusik live zu erleben. Dabei zeigen die Leute auf höchst kreative Weise, wie man Spaß haben kann. Sie wälzen sich, wenn es regnet, im Schlamm, epilieren sich mit Klebeband ein Herz ins Brusthaar, laufen nackt durch die Gegend und trotzen mit Freude den widrigsten Festival-Umständen, wie z.B. schwierig umzusetzender Körperpflege oder gesunder Nahrungsaufnahme.

- Man kann Unmengen an tollen Bands sehen und nimmt dafür nur eine Autofahrt in Kauf. Und man bezahlt natürlich viel, viel weniger als wenn man für jede Band eine Konzertkarte der regulären Tour kaufen würde.

- Man hat bei einem Festival quasi Urlaub, denn man ist über längere Zeit mit Freunden zusammen, zeltet, lässt sich gehen, kann sich bei guter Wetterlage sogar richtig toll sonnen usw.

- Charakteristisch ist natürlich für Festivals, dass die Konzerte open-air stattfinden, was eine ganz andere Atmosphäre als ein Hallenkonzert besitzt. Man hat Sonne oder schon Nacht mit Mond, man bekommt besser Luft, man ist weniger eingeengt als in einer Halle ... Regen kann auch Spaß machen bei einem Konzert.

- Auf Festivals findet sich immer viel Drumherum: Es gibt viele Stände mit Krimskrams zum Kaufen, Imbissbuden mit lecker Essen, man kann den Leuten beim Bungee-Jumping zuschauen, es gibt Autogrammstunden, evtl. auch Diskussionsrunden und vieles mehr!


KONTRA-Festival

- Man geht an seine physischen und psychischen Grenzen: Man ist wegen dem Zelten radikal dem Wetter ausgesetzt, kann sich also schnell erkälten oder sich einen Sonnenstich holen, Schatten gibt es eher selten. Sich gesund zu ernähren ist schwierig, man hat halt keinen Kühlschrank, muss sich mit Camping-Kocher und Grill begnügen und die Essensvorräte erstmal über einen ziemlich langen Weg von Parkplatz zu Zeltplatz schleppen. Schlaf bekommt man eher weniger ab und der ständige Lärmpegel, das lange Stehen bei Konzerten und der harte Boden, auf dem man liegt sind sehr anstrengend. Aber wenn man gut gepackt hat und bereit ist, für mehr Luxus auch mehr Sachen zu tragen sowie seine Energie effizient bei den besten Konzerten einsetzt, kann man gut über die Runden kommen. Festivals haben so ein bisschen Abenteurfeeling, aber ein gut gemeisteter Überlebenskampf macht ja auch Spaß.

- Die Konzerte sind kürzer als bei einem einzelnen abendfüllenden Konzert, d.h. manche Lieblingsband würde man eventuell auch gerne länger sehen. Andererseits liegt in der Kürze ja oft auch erst die Würze. Die Bands kommen nicht in die Verlegenheit ihre Musik zu sehr auszureizen, es geht ordentlich zur Sache.

- Bei einem normalen Konzert weiß man, dass wirklich nur die richtigen Fans da sind und man kann sich in der Regel darauf verlassen, dass die auch abgehen. Auf Festivals spielen aber viele Bands - vor allem nachmittags - die man sich halt mal so anschaut, nur um zu kucken, was die da machen, weil man von denen mal gehört hat oder auch eins, zwei Lieder kennt. Man kann sich eben auch nicht auf jede Band freuen, wie auf Weihnachten, wenn es so viele sind und man muss ja auch seine Kräfte schonen. So wird manches Konzert eine Quälerei für eine Band und für die Fans, die sich als Minderzahl unter der beobachtenden, rumstehenden Masse befinden. Auf einem Einzelkonzert hätte diese garantiert mehr Spaß gehabt.



Zusammenfassend: ein einzelnes Konzert ist weniger anstrengend, man kann sich so richtig auf "seine" Band freuen und sich sicher sein, dass man unter Gleichgesinnten ist. Außerdem ist man in der Halle und nicht vom Wetter abhängig. Ein Festival ist aber insgesamt ein größeres und vielfältigeres Erlebnis. Die Stimmung ist etwas besonderes und man hat die einmalige Chance, verdammt viele gute Bands auf einmal sowie zum kleinen Preis zu sehen, neue zu entdecken und jede Menge Spaß zu haben mit einer riesigen Masse von Leute.

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Freitag, 27. Juli 2007
Erneuter Jubel!
Aber es gibt noch etwas viel wichtigeres zu erzählen, als die leckere Nasenblut-Geschichte - das war vorhin einfach noch so akut.

Ich habe nämlich - traue mich fast gar nicht, mich wieder so euphorisch zu freuen - prompt eine neue Wohnungszusage bekommen! Das war gestern Abend. Und ich bin echt zufrieden. Zwar ist das Zimmer etwas kleiner und ich bin direkt an einer ziemlich befahrenen Straße. Aber 14qm sind immer noch deutlich größer als meine momentanen 10qm und wenn man das Fenster geschlossen hat, hört man gar nicht mehr so viel vom Verkehr.

Ansonsten ist die Mitbewohnerin (2er-WG) total auf meiner Wellenlänge, die Wohnung ist top ausgestattet mit Badewanne, Spülmaschine und Waschmaschine sowie schöner Küche und ich bin ganz nah am Rhein und bei einer sehr guten Freundin, die auch in Mainz wohnt. Auch sonst ist die Lage, weggeh-, uni- und einkauftechnisch nicht schlecht. Nur Cora muss halt ohne Teppich und Aufzug klarkommen, aber Teppich kann man auch auslegen und da ich in der 1. Etage wohnen werde, kann ich sie auch gut die Treppen tragen.

Also, alles wieder im Lot ...

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Pulp Reality
Es gibt noch einen Grund, nicht ohne Taschentuch aus dem Haus zu gehen: Man könnte plötzlich Nasenbluten bekommen.

Dies ist nämlich soeben geschehen. Ich, unvernünftigerweise ohne Taschentuch auf dem Weg mit meinem Hund zum Park, bekomme Nasenbluten. Was für ein Abtörn ist das denn?? Man kann nichts anderes tun, als sich das betreffende Nasenloch zuzuhalten. Das Blut fließt einem dann aber in den Rachen und quillt außerdem trotzdem irgendwann aus dem Nasenloch hervor. Es läuft dann am Arm herunter. Bevor aber der kleine Blutbach am Arm vom Ellenbogen auf die Klamotten tropft, sollte man besser die Hand vom Nasenloch nehmen und den Arm schwungvoll ausschnicken. Die kleinen Stöße, die beim Gehen zurück zum Haus, unweigerlich durch den Körper fahren, begünstigen das Aufhören des Blutens - nicht. Man hat aber die ungeteilte Aufmerksamkeit von Menschen, denen man begegnet und die auch kein Taschentuch haben. Ihre Blicke verfolgen Dich konstant. Nein, ich kokse nicht. Meine Nase ist nur ein bisschen komisch.

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Mittwoch, 25. Juli 2007
Den Abgrund widerstandslos anschauen
Achtung: Das folgende beziehe ich jetzt nicht auf mich und auf die Wohnungsabsage, denn so tragisch ist diese dann doch nicht. Es geht nur um eine allgemeine Beobachtung, an die ich mich heute erinnert gefühlt habe.

Manchmal sind Menschen von einer ganz bestimmten, faszinierenden Aura umgeben. Irgendetwas sehr Frustrierendes ist ihnen passiert, doch sie wehren sich nicht mehr dagegen. Sie zappeln nicht mehr, sie flüchten nicht mehr, sie verleugnen die Wahrheit nicht mehr. Sie wirken seltsam gefasst, sie schauen sich den Abgrund vor ihnen widerstandslos an. Und sie tun das, was zu tun ist und tragen den Schmerz auf ihren Schultern, als wäre es ihr bester Freund. Sie konsonieren quasi mit einer Dissonanz.

Ansonsten geh's mir gut, werde noch Joggen gehen und schaue mir heute Abend außerdem die Preview der Simpsons an. Dubdidu.

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Also, nee jetzt
Man, ich hab' mich schon so über meine Wohnung gefreut, aber jetzt wurde mir gestern von den beiden wieder abgesagt ... Haben sich auch total entschuldigt und so. Aber sie hatten vor mir eigentlich schon einem Studienkollegen zugesagt, der nicht antworten konnte, da in Frankreich kurzfristig verschollen. Und jetzt hat er sich halt doch noch gemeldet ... Kann man ja verstehen diese Entscheidung und immerhin wollen sie mich jetzt noch irgendwohin einladen.

Ich bin nur leider immer noch total darauf eingeschossen, dass ich etwas Besseres nicht hätte finden können als diese Wohnung. Wo gibt's Voodoo-Puppen zu kaufen? Der Typ aus Frankreich kann was erleben.

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